Nach den Festspielen folgt der Höllenritt

Die 50 Qualifikationsrunden sind vorbei, Platz 11 und 57 Punkte ist das Resultat. Als Aufsteiger eine beachtliche Leistung, zumal unserer Tigers auch viele Experten positiv überraschen konnten und Landesweit hört, liest man davon, dass Langnau für die Liga ein Gewinn sei.
Kein Wunder, bei dieser Stadionauslastung und dieser Fankultur, Langnau ist Kult und hat viel Sympathie gewonnen, auch dank der unternehmerischen Meisterleistung im Zusammenhang mit der Stadionsanierung und der authentischen Positionierung.

Die Voraussetzungen für die erste NLA-Saison nach dem Aufstieg, waren alles andere als optimal. Der neue Trainer Benoit Laporte hatte den Platz von Aufstiegstrainer Bengt Ake Gustafsson geerbt, schon nur dieser Wechsel erzeugte Zündstoff, dazu hatte Laporte in der Schweiz nicht den besten Ruf bzw. bescheidene Erfolge aufzuweisen. Trotz diesen schwierigen Umständen waren die 50 Runden durchaus unterhaltsam, zt.wurden uns Zuschauer an den Heimspielen richtige Festspiele präsentiert, da erinnern wir uns sehr gerne an die Siege gegen den SCB, oder das 6-0 gegen Davos oder 7-0 gegen Biel. Die Tigers schlitterten nie in eine Krise, kaum das Messer am Hals konnte meistens gut reagiert und das Blatt gewendet werden. Dem umstrittenen Coach Benoit Laporte ist es gelungen, zu unterhalten und bis am Schluss nicht abzufallen. Diese Leistung, unter eher schwierigen Voraussetzungen und einer bissigen Bise, ist für mich zu würdigen und verdient grossen Respekt.


Panem et Circenses mit Laporte

Das Zitat von Julius Cesar "Gebt dem Volk Brot und Spiele" mag für die Qualfikation durchaus eine Option sein, an vielen Heimspielen wurde das Volk durch die energievolle, aber aufwändige Spielweise hervorragend unterhalten. Dazu wird man als Matchbesucher in der Ilfishalle hervorragend verköstigt, nicht nur mit Brot, sondern auch mit Wurst, Pommes, 5-Gänger, Fondue, Hamburger, Tigerwy, Gerstensirup usw.
Liebi Froue u Manne, was will man da noch mehr? ;-)

Fazit zur Qualifikation:
Unsere Tigers waren als Aufsteiger krasser Aussenseiter, dazu durften wir auch noch das 70 Jahr-Jubiläum feiern, wurden an vielen Heimspielen sehr gut unterhalten und dadurch konnten sehr viele Zuschauer mobilisiert werden. Da kann man diese Heimspiele zusammengefasst unter dem Strich als Festspiele betiteln.  
BRAVO LANGNAU, CHAPEAU FÜR DIESE LEISTUNG!



Eine neue Meisterschaft beginnt! 

Diese unterhaltsame Qualifikation wird uns in guter Erinnerung bleiben, ist aber nun Geschichte. Es beginnt ab sofort eine neue Meisterschaft, als nächstes steht die Platzierungsrunde an, welche vermutlich leider in eine Vorbereitungsphase für den Höllenritt Playouts/ Ligaquali mutiert. In 6 Spielen 9 Punkte aufzuholen, schon nur dass ist (gelinde gesagt) eine grosse Hürde, dazu werden die Spiele unter Druck auch nicht leichter. Leider ist es im letzten 4-tel der Qualifikation nicht mehr ganz gelungen, zu überzeugen und die Distanz zu verkleinern. Unter diesen Gegebenheten wird es sehr schwer, das Meisterschaftsziel Nr. 2, den rettenden 10 Platz in der Platzierungsrunde, zu ergattern. 3 Siege im Minimum, dazu mindestens 1 Sieg mehr, falls Ambri in 6 Spielen nur 1x gewinnt. Daher sind die Sportverantwortlichen gut beraten, die Zeit zu nutzen und sehr genau ins Gefüge der Mannschaft zu schauen. Und intern wird man sich bereits mit dem EHC Biel auseinanderzusetzen müssen, um im Playoutfinal dann bereit zu sein. Für das Team selbst geht es darum, möglichst viele Siege zu holen und Selbstvertrauen zu tanken, wobei dieses nicht nur von Sieg oder Niederlage abhängen sollte. Als positiv denkender Mensch halte ich hier natürlich klar fest: Unmöglich gibt es nicht und Wunder sind immer möglich, aber sie fallen meistens zu, sind nicht kalkulierbar und daher sollte man nicht darauf spekulieren. Es geht primär um die Verteidigung von Platz 11 und somit den Heimvorteil im Final um den Arschgeigentitel (Platz 12 und Teilnahme an der Ligaquali).


Wie wird sich unsere Mannschaft unter Druck behaupten? 

Das wird die grosse Frage sein und da sehe ich leichte Nachteile gegenüber den anderen Teams. Lausanne und Ambri sind mit diesem Punktevorsprüngen unter sanftem Druck, Biel hat mit Kevin Schläpfer einen Playout- und Ligaquali-erpropten Voodotrainer. Gelingt es Laporte, die Mannschaft durch den Höllenritt zu führen, coachen und ermutigen? Wird es ihm gelingen, durch die richtige Taktik und einer konstanten Linienzsammenstellung den Spielern unter Druck zu helfen und zumindest etwas Sicherheit im Banne des Fegefeuers zu geben? Fragen, welche die Verantwortlichen am besten beantworten können, aber welche wir uns stellen, aber nur teilweise (wenn überhaupt) erahnen können. Was wir vermutlich wissen ist die Tatsache, dass unseren Tigers eine intensive und schwierige Zeit bevorsteht. Weil die Festspiele des Aussenseiters SCL Tigers sind vorbei, nun folgt der Höllenritt!

Mir si parat für die Schlacht!
Und ich hoffe sehr, wir ALLE! 

GOOD LUCK, TIGERS! 

Mänfu